Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D - Das Arbeitspferd

Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D mit montierter Sonnenblende Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D
Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D Detailansicht Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D Detailansicht
Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D, Nikon AF-S 12-24mm f/4G DX
im Vergleich (mit Sonnenblende montiert)
Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D, Nikon AF-S 12-24mm f/4G DX
im Vergleich


Objektivdaten für das Nikon AF-S 17-35 mm f/2.8D:
Objektiv-Konstruktion: 13 Elemente in 10 Gruppen
Kürzeste Fokussierdistanz: 0.28 m
Vollformat-Äquivalent (für DX-Sensoren): 25.5 - 52.5 mm
Filter: 77 mm
Sonnenblende: HB-23 (mitgeliefert)
Dimensionen: 83 mm (Durchmesser) x 115 mm (Länge)
Masse: 745 g
Erscheinungsjahr: 1999


Die Leistung an einer Kamera mit DX-Sensor:
Das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D-Objektiv erhält Bestnoten in fast jedem Testbericht. Es ist in der Tat ein hervorragendes Weitwinkel-Objektiv und hat sich sehr schnell zu meinem Arbeitspferd entwickelt. Egal ob auf Bergtouren, bei Gruppenaufnahmen an einer Hochzeit oder während eines Boxkampfes – das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D ist immer dabei. Natürlich könnte man auch Objektive mit fester Brennweite verwenden: Indem man sich zwei, drei Schritte vorwärts oder rückwärts bewegt, lässt sich auch mit einem 24mm-Objektiv beinahe alles einfangen. Dies trifft auf weite Bereiche der Fotografie zu, nicht aber, wenn alles sehr schnell gehen muss. Und das 17-35mm-Objektiv ist in jeder Hinsicht schnell. Der Autofokus arbeitet äusserst zuverlässig dank dem eingebauten Ultraschall-Motor („Silent wave motor“) und die Möglichkeit, bei Blende 2.8 und 1/30s Belichtungszeit und ISO 1600 scharfe Bilder zu erzielen, kann schon mal den Tag retten. Kein Wunder hat sich das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D zum Standardobjektiv unzähliger Fotojournalisten gemausert.

Berücksichtigt man die 1.5-fache Brennweitenverlängerung der digitalen Spiegelreflexkameras mit DX-Sensor, so deckt das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D den Brennweitenbereich zwischen 25mm und 52mm ab. Damit gelingen mit diesem Objektiv keine Aufnahmen mit wirklich imposantem Weitwinkel-Eindruck (dafür benötigt man Brennweiten unterhalb von 25mm), aber es versetzt den Fotografen / die Fotografin in die Lage, sehr interessante Aufnahmen zu machen. Schärfe und Kontrast dieses Objektivs sind exzellent für ein Zoom-Objektiv. Ich habe direkte Vergleiche angestellt zwischen dem Nikon AF 24mm f/2.8- und dem Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D-Objektiv. In diesen zeigt das 24mm f/2.8-Objektiv bei Blende 2.8 unter Testbedingungen (Aufnahme auf Stativ, Einstellung auf Unendlich) ein bisschen mehr Schärfe als das Zoomobjektiv. Aber der Unterschied ist derart gering, dass er sich unter realen Aufnahmebedingungen kaum äussern wird. Mehr Details dazu können hier entnommen werden.

Sehr erfreulich ist der Umstand, dass das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D kaum Lichtreflexe produziert. Wer sonst häufig mit billigeren Zoom-Objektiven arbeitet, weiss dies besonders zu schätzen.

Das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D gehört zu den teureren Nikon-Objektiven, aber wenn man berücksichtigt, dass es im Prinzip zwei oder drei Festbrennweiten ersetzen kann (z. B. ein 18mm, ein 24mm und ein 35mm-Objektiv), so erscheint der Preis weniger astronomisch. Und der ständige Wechsel von Objektiven ist gerade bei digitalen Spiegelreflexkameras aufgrund des Staubproblems (der CCD-Chip in der Kamera zieht Staubpartikel an und diese werden in Aufnahmen sichtbar) eher lästig.
Fotografen, die sich für das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D interessieren, werden sicher auch das Nikon AF-S 17-55mm f/2.8D DX mit seinem grösseren Brennweiten-Bereich unter die Lupe nehmen. Dieses neuere und günstigere Objektiv scheut kaum einen Vergleich mit dem Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D. Ich würde mich heute für das DX-Objektiv entscheiden, einfach der Bequemlichkeit halber (weniger Objektivwechsel). Für eindrückliche Landschaftsaufnahmen stellt das Nikon AF-S 12-24mm f/4G IF DX eine andere Alternative zum legendären 17-35mm-Objektiv dar.

Die Leistung an einer Vollformat-Kamera (Nikon D3):
Erste Tests mit dem Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D-Objektiv an der Nikon D3-Vollformat-Kamera können hier betrachtet werden. Erwartungsgemäss zeigt das Objektiv bei Offenblende (Blende 2.8) und 17mm Brennweite eine Vignettierung, die bei Blende 5.6 ihr Minimum erreicht und bei Blende 8 bereits wieder ansteigt. Sie ist aber für 17mm Brennweite erstaunlich gering und lässt sich selbst bei Blende 2.8 gut herausrechnen (sofern im Rohbild-Modus fotografiert wird). Bei 35mm Brennweite tritt die Vignettierung deutlich stärker in Erscheinung als in der 17mm-Stellung, liegt aber für Aufnahmen mit wenig Himmelanteil selbst bei Blende 2.8 noch im akzeptablen Bereich.

Die Schärfeleistung an einer Nikon D3 fällt etwas entäuschend aus. In der 17mm-Stellung muss das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D auf Blende 5.6 abgeblendet werden, damit die Schärfe am linken und rechten Bildrand akzeptables Niveau erreicht. Für scharfe Bildecken muss gar auf Blende 9 abgeblendet werden. Für akzeptable Schärfe in der Bildmitte bei 17mm Brennweite reicht hingegen Blende 4. Ich habe das Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D-Objektiv im Jahre 2008 verkauft. Zwar erbringt es an FX-Kameras bei Blende 9-11 gute Resultate, doch bedeutet dieser Blendenbereich eine zu grosse Einschränkung.

Bewertung für das Nikon AF-S 17-35 mm f/2.8D-Objektiv:
(Maximum: 5, Minimum: 1):
Bildqualität bei voll geöffneter Blende: 3.5-4
Bildqualität insgesamt: 4.5
"Bokeh": unwichtig (3.5)
Mechanische Verarbeitung: 5

Optischer Aufbau des Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D


Gelb: ED-Glas; blau: asphärische Elemente

Bild © 2008 Nikon Corporation (Quelle)


Nikon AF-S 17-35 mm f/2.8D: externe Reviews*)
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*) Für den Fall, dass die angegebenen Hyperlinks nicht mehr funktionieren sollten, enthalten die Cache-Nummern in Klammern abgesicherte pdf-Dateien. Der Inhalt dieser Dateien ist nicht immer vollständig und gibt den Stand vom Januar 2010 wieder.


Einige Bilder mit dem Nikon AF-S 17-35mm f/2.8D-Objektiv
(Sensor: DX-Format):